Sozialgefüge und Umgang

Alpakas sind sehr ruhige, sensible und aufmerksame Tiere. Sie sind nicht von Natur aus Kuscheltiere! Wenn man sie näher kennt, gibt es hier natürlich auch individuelle Unterschiede. Aber generell gilt, dass Tiere, die sich neugierig bis auf eine Armeslänge dem Menschen nähern und ihm ansonsten den Weg nicht versperren, sich normal verhalten. 

Ein aufdringliches Alpaka ist in seiner Jugend falsch, das heißt zu eng am Menschen, aufgezogen worden und fehlgeprägt (Berserker). Solch ein Tier sieht im Menschen einen Artgenossen.

 

Oftmals sind es Hengstfohlen, die zu früh in der Prägungsphase (bis 12 Monate ungefähr) "bekuschelt" werden. Aber auch bei Stutfohlen sollte man genügend Distanz halten, auch wenn es schwer fällt.

Eine fehlgeprägte Stute kann dann versuchen, mit der betroffenen Person eine Rangordnung auszufechten, ein fehlgeprägter Hengst versucht entweder zu verjagen oder zu decken.
Bei Zuchtabsicht sollte man von Beginn an mindestens zwei getrennte Gruppen einplanen. Einen Hengst dauerhaft mit Stuten zu vergesellschaften, ist problematisch: Inzuchtprobleme sind möglich, die Stuten haben zu viel Stress, genaue Decktermine sind nicht bestimmbar.

 

Ausgewachsene Deckhengste können oftmals untereinander vergesellschaftet werden. Hier kommt es aber immer auf die jeweiligen Individuen und auf die Altersstruktur an. Es kann auch sein, dass sie sich ernsthaft gegenseitig vertreiben.

Stuten können problemlos gemeinsam mit Jungtieren (Junghengste bis zu ca.1,5 Jahren) wie auch mit Wallachen, die vor der Geschlechtsreife kastriert wurden, gehalten werden.
Junghengste bis ca. 3 Jahren sollten separat untereinander oder mit Wallachen gemeinsam in einer Herde leben.
Sucht man ein Alpaka als Begleit- und Therapiertier, so bieten sich dafür Wallache oder auch nicht tragende Stuten an.