Ernährung
Alpakas gehören wie alle Kamele zu den Wiederkäuern und ernähren sich von Heu und Gras. Sie benötigen gutes und strukturreiches Futter. Heu muss deshalb das ganze Jahr über angeboten werden.
Kraftfuttergaben benötigen in der Regel nur trächtige oder laktierende Stuten oder auch rekonvaleszente bzw. alte Tiere.
Auch haben Neuweltkameliden einen erhöhten Bedarf an Mineralstoffen, der mit der Gabe von alpakaspezifischen Mineralstoffmischungen und Lecksteinen gedeckt werden muss.
Generell ist das regelmäßige Kontrollieren des Futterzustandes ein guter Indikator, ob die derzeitige Fütterung so passend ist.
Alpakas knabbern sehr gern an Baumästen, was neben der Beschäftigung an sich v.a. im Winter auch gut für die Zähne ist. Gut geeignet sind Obstbaumäste - bei der Auswahl immer darauf achten, dass keine giftigen Hölzer (z. B. Eibe, Robinie) darunter sind.
Obst und Gemüse führen schnell zu einer Übersäuerung, die zu schweren Magenerkrankungen führen kann, und sind daher nicht als Futter geeignet. Daher ist bei Fallobstwiesen und auch Wiesen mit Eichenbewuchs das Einsammeln oder Abzäunen zu gegebener Zeit unerlässlich.
Haltung und Pflege
Die täglichen Routine ist überschaubar und wenn alles rund läuft zeitlich nicht intensiv:
Die Kotplätze (Alpakas sind saubere Tiere und legen extra Stellen an, die sie dann nicht beweiden) sollten täglich gereinigt werden, die Tränken mit frischem Trinkwasser gefüllt und auch bei vorhandenem Gras Heu rund ums Jahr zusätzlich ergänzt werden.
Natürlich gehört es immer dazu, die Tiere zu beobachten: Verhalten und fressen sie normal, ist der Kot auffällig?
Wenn die Kotplätze regelmäßig gereinigt werden, reduziert sich die Reinfektion mit Magen-Darmparasiten.
Auf unseren Weiden laufen die Tiere oftmals auf überwiegend weichem Boden, weshalb sich die Nägel bei einigen Tieren nicht genügend abnutzen. Deshalb müssen diese bei Bedarf (z. B. mit einer Rosenschere) gekürzt werden.
Die jährliche Schur der Tiere, die in unseren Breitengraden im besten Fall zwischen April und Juni liegen sollte, ist notwendig zur Regulation des Wärmehaushalts in der heißen Jahreszeit. Kann man den Stall nicht so schließen, dass in den 7-10 Tagen direkt nach der Schur ein Minimum von ca. 5 Grad gegeben ist, sollte der Schurtermin auf jeden Fall nach den Eisheiligen gelegt werden.
Der Faserertrag liegt bei drei bis zu sechs Kilogramm pro Tier, wovon jedoch nur ca. ein bis drei Kilogramm nutzbar sind. Bei der Schur werden routinemäßig die Zähne kontrolliert und die Nägel geschnitten. Es ist empfehlenswert, rechtzeitig am Ende des Kalenderjahres zu einem Scherer Kontakt aufzunehmen. Viele Scherer planen die Schurmonate früh durch und es kann u.U. schwer werden, neu mit aufgenommen zu werden.
Regelmäßige Kotuntersuchungen - bei Auffälligkeiten von dem jeweiligen Tier, als Routinekontrolle auch als Sammelkotprobe - zeigen einen möglichen Entwurmungsbedarf an. So können gezielt geeignete Entwurmungsmittel gegeben werden und bei Nichtbefall auf unnötige Chemie verzichtet werden..